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Glossar

Der Diskurs über Rassismus, Diversity und Diskriminierung wandelt sich stetig - und mit ihm die Sprache, die genutzt wird, um gewisse Phänomene zu beschreiben. In diesem Glossar finden Sie die gängigsten Begriffe und Definitionen, damit Sie sich sicher dabei führen, in den Diskurs einzusteigen. 

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Diversity

Diversity ist die nicht nur die englische Übersetzung für Vielfalt, sonder beschreibt auch ein Konzept, nach dem die Vielfalt unserer Gesellschaft als etwas Positives begriffen wird und allen Menschen gleiche Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder kulturellen Geschehen ermöglicht werden soll - unabhängig ihres Alters, ihrer ethnischen oder nationalen Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen, geistigen oder seelischen Fähigkeit, ihrer Religion oder Weltanschauung, oder ihrer sozialen Herkunft.

Diversity

Diversity Management

Diversity Management bezeichnet die Praxis, in einem Unternehmen oder in einer Organisation die Vielfalt der Mitarbeitenden mitzudenken und sie als Bereicherung, als gewinnbringend und als Innovationstreiber zu betrachten. Diversity Management greift dabei in die verschiedensten Prozesse ein, um so die Vielfalt der Belegschaft zu fördern, zu respektieren und nutzbar zu machen. So können beispielsweise Recruitingprozesse vielfaltssensibel gestaltet werden, um möglichst viele verschiedene Menschen anzusprechen, oder Barrieren in den Räumlichkeiten identifiziert und abgebaut werden, um physische Zugänge für Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Diversity Management ist immer eine Top Down Aufgabe und sollte zu Zeiten des Arbeitskräftemangels nicht als ein nice to have angesehen werden: Grade jungen Talenten ist es wichtig, für Organisationen zu arbeiten, in denen Diversity ein wichtiger Bestandteil der Organisationskultur ist. Ein erfolgreiches Diversity Management kann also Zugänge ermöglichen und somit Mitarbeitende anziehen und binden, es kann außerdem durch vielfältige Perspektiven neue Märkte erschließen oder Produkte entlang der vielfältigen Kund:innenbedürfnisse optimieren.

Diskriminierung

Diskriminierung ist die Benachteiligung von Menschen entlang äußerer, tatsächlicher oder zugeschriebener Merkmale. Dabei werden verschiedene Diskriminierungsmechanismen beschrieben, wie (Hetero-)Sexismus, Rassismus (in seinen unterschiedlichen Ausprägungen), Ableismus, Transfeindlichkeit, Ageismus, Antisemitismus, Bodyismus und weitere. Diskriminierung meint also die Unterscheidung und Benachteiligung von Menschen oder Menschengruppen aufgrund oftmals unveränderbarer Teile ihrer Identität oder ihres Seins, was dazu führt, dass betroffenen Menschen der Zugang zu Ressourcen wie z.B. Bildung, Geld, Arbeit oder sozialem Kapital verwehrt bleibt. Diskriminierung geschieht immer dann, wenn Unterscheidungen aufgemacht werden und diese mit globalen Machtpositionen zusammenwirken. Sie wirkt auf vier verschiedenen Ebenen, die sich gegenseitig festigen: der individuellen (Beleidigungen, Herabwürdigung, körperliche Gewalt etc.), der strukturellen (Gesetzgebung, Normen etc.), der institutionellen (Behörden, Schulen, Universitäten etc.) und der diskursiven (Medienberichterstattung, Wissenschaft etc.). Diskriminierung ist nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verboten.

Rassismus

Rassismus ist die Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, ethnischer Herkunft oder vermeintlicher kultureller Zuschreibungen. Dabei ist Rassismus historisch gewachsen und somit tief in unserer Gesellschaft verankert. Rassismus beginnt im 15. Jahrhundert mit der Kolonisierung weiter Teile der Welt durch verschiedene europäische Länder (unter anderem Deutschland) und mit der damit einhergehenden Versklavung, Ausbeutung und Ermordung kolonisierter Menschen. Er basiert auf der heute wissenschaftlich widerlegten Annahme, dass es verschiedene Menschenrassen gäbe, denen unterschiedliche Attribute zugeschrieben wurden. Dabei wurden weiße Menschen als überlegen definiert. Auch wenn die Vorstellung von Menschenrassen heutzutage nicht mehr wissenschaftlich begründbar ist, so existiert die Idee dahinter weiter fort – heutzutage werden Unterscheidungen anhand der „Kultur“, Religionszugehörigkeit oder ethnischen Herkunft aufgemacht. Rassismus wirkt – wie andere Diskriminierungsformen – auf vier verschiedenen Ebenen: der individuellen (Beleidigungen, Herabwürdigung, körperliche Gewalt etc.), der strukturellen (Gesetzgebung, Normen etc.), der institutionellen (Behörden, Schulen, Universitäten etc.) und der diskursiven (Medienberichterstattung, Wissenschaft etc.). Verschiedene Rassismusformen können sein: anti-Schwarzer Rassismus (Rassismus gegen Schwarze Menschen), antimuslimischer Rassismus (Rassismus gegen Muslim:innen und Menschen, die als Muslim:innen identifiziert werden), Gadje-Rassismus (Rassismus gegen Sinti und Roma), antiasiatischer Rassismus (Rassismus gegen Asiat:innen und gegen Menschen, die als asiatisch verstanden werden).

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